Men: Eine apokalyptische Horrorkomödie über den Kampf gegen die Männlichkeit?

Der Film “Men” von Alex Garland, der im Jahr 2022 Premiere feierte, ist eine vielschichtige und verstörende Reise in die Tiefen der menschlichen Psyche. Mit Jessie Buckley in der Hauptrolle als Harper Marlowe, einer jungen Frau, die nach einem traumatischen Erlebnis versucht, sich in einer idyllischen englischen Landschaft zu erholen, entfaltet sich ein Albtraum voller unheimlicher Begegnungen und surrealer Ereignisse.
Die Handlung beginnt scheinbar harmlos: Harper sucht nach Ruhe und Trost in einem malerischen Cottage in den Cotswolds. Doch schon bald gerät sie in eine bizarre Situation, als sie von einer Reihe von Männern heimgesucht wird – jeweils mit dem gleichen Gesicht, doch in unterschiedlichen Erscheinungsformen. Von einem aufdringlichen Pfarrer bis hin zu einem nackten Gärtner verkörpern diese Figuren verschiedene Facetten der männlichen Erfahrung und stellen Harpers Verunsicherung und Angst vor dem Patriarchat dar.
“Men” ist mehr als nur ein Horrorfilm; er ist eine tiefgründige Analyse von Geschlechterrollen, Trauma und der menschlichen Natur. Garlands Regie zeichnet sich durch eine suggestive Bildsprache aus, die den Zuschauer in einen tranceartigen Zustand versetzt. Die Kameraarbeit fängt die mystische Atmosphäre der englischen Landschaft ein und unterstreicht gleichzeitig die wachsende Paranoia Harpers.
Hauptdarsteller | Rolle |
---|---|
Jessie Buckley | Harper Marlowe |
Rory Kinnear | verschiedene männliche Charaktere |
Paapa Essiedu | James |
Rory Kinnear überzeugt in einer bravourösen Leistung, indem er die verschiedenen Männer verkörpert. Seine Verwandlungsfähigkeit und seine unnachahmlich bedrohliche Präsenz tragen maßgeblich zum Erfolg des Films bei.
Die musikalische Untermalung durch Jonny Greenwood (Radiohead) verstärkt die unheimliche Atmosphäre des Films zusätzlich.
“Men” ist kein Film für schwache Nerven. Er stellt harte Fragen nach dem Wesen der Männlichkeit und den Folgen von Traumata. Die offene Auflösung des Films lässt Raum für Interpretationen und sorgt dafür, dass “Men” noch lange nach dem Abspann im Kopf des Zuschauers verweilt.
Ein Horrorfilm mit Tiefgang: Wie “Men” Geschlechterrollen und Trauma in Frage stellt
“Men” ist ein Film, der unter die Haut geht. Er greift komplexe Themen wie toxische Männlichkeit, sexuelle Gewalt und den Kampf um Selbstfindung auf. Die Figur Harpers repräsentiert das weibliche Geschlecht in seiner Verletzlichkeit und Stärke.
Garland vermeidet Klischees und zeigt stattdessen die Vielschichtigkeit der menschlichen Erfahrung. Der Film ist ein Aufruf zur Reflexion über die
ungleichen Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen und die weitreichenden Folgen von Traumata. “Men” ist ein Film, der nicht einfach vergessen werden kann. Er fordert den Zuschauer heraus, seine eigenen Vorurteile zu hinterfragen und sich mit den komplexen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen.
Produktionsmerkmale:
- Regisseur: Alex Garland
- Drehbuch: Alex Garland
- Musik: Jonny Greenwood
- Kamera: Rob Hardy
- Produktion: A24
- Premiere: 20. Mai 2022 (Cannes Film Festival)
Fazit: “Men” – ein düsteres Meisterwerk
“Men” ist ein düsteres und faszinierendes Meisterwerk des modernen Horrorfilms. Mit seiner eindrucksvollen Bildsprache, seinen starken Performances und seinen provokanten Themen stellt der Film den Zuschauer vor eine Herausforderung, die ihn lange nach dem Abspann beschäftigen wird. “Men” ist kein Film für jedermann, aber für diejenigen, die bereit sind, sich auf eine tiefgründige und unkonventionelle Erfahrung einzulassen, ist er ein Muss.