
In der Welt des Films und der Fernsehunterhaltung sind einige Werke zeitlos und überdauern Generationen hinweg, während andere, trotz ihres Potenzials, in Vergessenheit geraten. “The Marines Come Home” ist ein solches Werk – ein Film, der im Jahr 1938 veröffentlicht wurde und heute oft unter dem Radar der Filmfans bleibt.
Was macht diesen Film so besonders?
“The Marines Come Home” ist mehr als nur eine Geschichte über Soldaten, die nach Hause kommen; er bietet einen Einblick in die amerikanische Gesellschaft der späten 1930er Jahre – eine Zeit des Wandels, der Unsicherheit und der Sehnsucht nach Normalität.
Der Film folgt den Abenteuern eines Bataillons Marinesoldaten, die nach dem Ende ihres Einsatzes im Pazifik in ihre Heimatstadt zurückkehren. Doch statt einer Heldenfeier erwarten sie ein Amerika, das sich drastisch verändert hat. Die Weltwirtschaftskrise hat tiefe Spuren hinterlassen, und viele Veteranen finden sich mit Arbeitslosigkeit und sozialer Ungerechtigkeit konfrontiert.
Ein Cast voller Stars der Golden Era
Die Besetzung von “The Marines Come Home” liest sich wie ein Who’s who der damaligen Hollywood-Szene.
- Lon Chaney Jr., bekannt für seine ikonischen Horrorrollen, spielt den jungen Soldaten “Johnny,” der nach dem Krieg Schwierigkeiten hat, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.
- Wayne Morris verkörpert den idealistischen “Jimmy,” der voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft blickt.
- Ann Sheridan, eine aufstrebende Schauspielerin mit einem verführerischen Charme, spielt die Rolle der “Sally,” die beiden Soldaten das Leben schwer macht.
Weitere bekannte Darsteller wie Allen Jenkins und Humphrey Bogart runden den Cast ab und sorgen für unvergessliche Momente.
Mehr als nur ein Kriegsfilm:
Während “The Marines Come Home” sicherlich Elemente des Kriegsfilms beinhaltet, geht es dem Werk nicht um Schlachten oder Heldentaten. Der Fokus liegt auf der psychologischen Reise der Soldaten nach dem Krieg – ihren Kämpfen mit Trauma, Entfremdung und den Herausforderungen der Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Ein kritischer Blick auf die amerikanische Gesellschaft:
“The Marines Come Home” bietet einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Probleme der 1930er Jahre:
- Die Arbeitslosigkeit: Die Veteranen finden es schwer, Arbeit zu finden, da die Weltwirtschaftskrise viele Arbeitsplätze vernichtet hat.
- Die soziale Ungleichheit: Der Film zeigt deutlich den Unterschied zwischen den reichen und armen Menschen und kritisiert die mangelnde soziale Sicherheit.
- Die Trauma der Kriegsveteranen:
“The Marines Come Home” war einer der ersten Filme, der sich mit dem Thema des posttraumatischen Stresssyndroms (PTBS) auseinandersetzte, obwohl dieser Begriff damals noch nicht verwendet wurde. Die
Soldaten kämpfen mit Albträumen, Flashbacks und emotionaler Instabilität.
Die Filmsprache der 1930er Jahre:
“The Marines Come Home” zeichnet sich durch eine typische Filmsprache der 1930er Jahre aus:
- Schwarzweiß-Aufnahmen:
Der Film ist in Schwarzweiß gedreht, was dem Werk einen nostalgischen und zeitgenössischen Touch verleiht.
- Expressive Kameraführung:
Die Kamerawinkel sind oft dynamisch und dramatisch, um die Emotionen der Figuren zu unterstreichen.
- Stilisierte Dialoge:
Der Dialogstil ist geprägt von einer klaren Struktur und oft poetischen Sprache.
Ein vergessener Klassiker?
“The Marines Come Home” mag nicht der bekannteste Film aus den 1930er Jahren sein, aber er verdient eine Wiederentdeckung. Dieser spannende und emotional berührende Film bietet einen wertvollen Einblick in die amerikanische Gesellschaft und die Herausforderungen, denen Soldaten nach dem Krieg gegenüberstehen.
Empfehlung:
Wer sich für Filme über den Zweiten Weltkrieg interessiert oder die sozialen Probleme der 1930er Jahre kennenlernen möchte, sollte “The Marines Come Home” unbedingt ansehen. Der Film ist eine unterhaltsame und zugleich nachdenkliche Erfahrung.