The Witching Hour: Eine seltsame Reise durch die Geschichte des frühen Films mit Ethel Barrymore und dem Mysterium der Verfluchten Uhr

Wer sich für den Wandel des Kinos interessiert, wer die Faszination des Frühfilms entdecken möchte – für all jene sei “The Witching Hour” empfohlen. Diese seltene Serie aus dem Jahr 1915, noch stumm, mag heute weniger bekannt sein, bietet aber einen faszinierenden Einblick in die Ästhetik und den Erzählstil dieser Zeit.
Inmitten düsterer Kulissen, meist nur durch grobe Schattenspieltechnik angedeutet, entfaltet sich eine Geschichte voller Geheimnisse und düsteren Prophezeiungen. Ethel Barrymore, eine renommierte Theaterschauspielerin ihrer Zeit, verkörpert die Hauptfigur, eine junge Frau namens Eleanor Vance, die in ein altes, verwunschenes Herrenhaus zieht. Dort stößt sie auf eine mysteriöse Uhr, deren Zeiger immer zur “hexen Stunde” (The Witching Hour) stehen bleiben – genau zu der Zeit, an der seltsame und bedrohliche Ereignisse geschehen.
Eleanor versucht, das Geheimnis der Uhr zu lüften, während sie gleichzeitig von einem charismatischen aber dubiosen Nachbarn, Mr. Blackwood, verfolgt wird. Dieser verkörpert die klassische Figur des Bösewichtes aus dem frühen Kino: verschlagen, manipulativ und mit einem Hang zum Dramatischen.
Die Handlung, die sich in Episoden aufbaut, spielt geschickt mit den Erwartungen des Publikums. Überraschende Wendungen, düstere Atmosphäre und die stetige Spannung sorgen für eine fesselnde viewing experience.
Der Einfluss des Expressionismus:
“The Witching Hour” trägt deutliche Merkmale des aufstrebenden Expressionismus. Die Kulissen sind oft verzerrt und überladen, das Spiellicht dient dazu, Emotionen zu verstärken und Angstzustände hervorzurufen. Dieser Stil prägte die Ästhetik vieler Filme in den 1920er Jahren und beeinflusste spätere Genres wie Horror und Thriller.
Besonderheiten der Stummfilmzeit:
Die Serie zeigt auch typische Elemente des Stummfilms:
Element | Beschreibung |
---|---|
Übersteuerte Mimik & Gestik: Die Schauspieler*innen agieren mit theatralischer Intensität, um ihre Emotionen ohne Sprache zu transportieren. | |
Intertitles: Zwischengeschaltete Texttafeln erklären den Handlungsverlauf und die Dialoge. | |
Musikbegleitung: In den Kinos wurde die Serie live von Musikern begleitet, die die Stimmung unterstrichen. |
Die Faszination des Unbekannten:
“The Witching Hour” ist mehr als nur eine spannende Geschichte – sie ist ein Zeitdokument, das Einblick in die Ästhetik und Erzählweisen des frühen Films gewährt. Die Serie fasziniert durch ihren düsteren Charme, die mysteriöse Handlung und die eindrucksvolle Schauspielleistung von Ethel Barrymore.
Wer sich für die Geschichte des Kinos interessiert oder einfach eine spannende Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit erleben möchte, dem sei “The Witching Hour” wärmstens empfohlen. Die Serie ist zwar heute schwer zugänglich, aber die Mühe lohnt sich!
Hinweis: Informationen über die genauen Episoden und deren Handlung sind aufgrund der Seltenheit der Serie nur schwer zu finden.